«Der Blick in die eigene Umgebung interessiert Schülerinnen und Schüler»

Mit Hilfe des Kartenviewers des Bundes lassen sich Geodaten visualisieren. Das eröffnet eine Vielfalt an Möglichkeiten für den Unterricht. Der Suhrer Klassenlehrer Mathias Riser erzählt, wie er den Kartenviewer im Unterricht einsetzt und wo er sich die Ideen dazu holt.

Mathias Riser, zu welchem Thema hast du den Kartenviewer zuletzt im Unterricht verwendet?

Ich habe zum Thema «Aargau mit Kartenviewer» gearbeitet. Dabei ging es darum, dass meine Schülerinnen und Schüler ihre eigene Region besser kennen lernen. Auch lasse ich meine Klasse jeweils bei Schulreisen und Projektwochen mitplanen. Dazu eignen sich die Geodaten im Kartenviewer hervorragend. Die Vielfalt der Themen, die sich im Kartenviewer entdecken lassen, ist insgesamt riesig.

Bei all den Möglichkeiten, die der Kartenviewer bietet: Woher nimmst du die konkreten Ideen für deinen Unterricht?

Ich lasse mich oft auf der Plattform sCHoolmaps inspirieren. Auf dieser Plattform finde ich als Lehrperson nützliche Tipps, welche Geodaten sich für meinen Unterricht eignen und wie ich sie einsetzen kann. Dabei ist mir besonders wichtig, dass meine Schülerinnen und Schüler mit gesicherten Daten arbeiten können – diese Verlässlichkeit schätze ich sehr.

sCHoolmaps – Geodaten für den Unterricht
sCHoolmaps bringt Geodaten in den Unterricht. Die digitale Plattform stellt Lehrpersonen vielfältige Ideen und Materialien zum Einsatz von Geodaten in verschiedenen Fachbereichen zur Verfügung. Schülerinnen und Schüler aller Zyklen arbeiten dabei mit den Visualisierungen im Kartenviewer des Bundes und entdecken mit dem Lernangebot vielfältige Phänomene aus ihrer Lebenswelt.
sCHoolmaps.ch sowie das Geoportal des Bundes werden vom Bundesamt für Landestopografie (swisstopo), in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Partnern und den Kantonen, betrieben und weiterentwickelt.

Du hast die Planung von Schulreisen erwähnt. Wie kommt da der Kartenviewer zum Einsatz?

In der Regel komme ich mit einer Idee für eine Schulreise in die Klasse. Die Schülerinnen und Schüler bringen dann ihre Interessen und Wünsche mit ein. Dabei gebe ich immer vor, dass unser Ausflug einen Leistungsteil wie eine Wanderung und einen kulturellen Teil wie ein Museumsbesuch beinhalten muss. Danach recherchiert die Klasse Unterkünfte, Verkehrsanbindungen, Verpflegungsmöglichkeiten, Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten. Dabei nutzen die Schülerinnen und Schüler auch den Kartenviewer. Gemeinsam mit der Klasse bestimmen wir dann, welches der beste Vorschlag ist.

Musstest du als Lehrer auch schon dein Veto einlegen?

Bei unrealistischen Vorschlägen kommt das vor. Wenn zum Beispiel die geplante Wanderung mehr als acht Stunden dauert… Diese muss ich dann auch nicht rekognoszieren. Ich lasse mich aber auch mal auf Abenteuer ein: Für eine Landschulwoche hat die Klasse eine abgelegene Unterkunft in den Bergen gewählt. Mit jeweils einer Stunde Fussweg bis zur Gondelstation. Und dies nur, weil im Lagerhaus ein mit Holz betriebener Hotpot vorhanden war. Nach gemeinsamer Diskussion und dem Abwägen der Vor- und Nachteile haben wir uns für diese Unterkunft entschieden. Daraus wurde zwar eine anstrengende Landschulwoche, dafür aber mit vielen schönen und bleibenden Erinnerungen – nicht nur an den Hotpot.

Mit der Klasse unterwegs: Für die Planung von Schulreise, Projekt- und Landschulwoche ist der Kartenviewer eine gute Hilfe.

Was gefällt deinen Schülerinnen und Schüler im Umgang mit dem Kartenviewer besonders gut?

Es gibt die Funktion «Zeitreise». Damit kann man in die Vergangenheit reisen und Veränderung der Landschaft, die Raum- und die Siedlungsentwicklung nachvollziehen. Es fasziniert die Schülerinnen und Schüler, Veränderungen in ihrer eigenen Umgebung zu verfolgen. So lässt sich beispielsweise ein Renaturierungsprojekt an einem Kanal nachvollziehen, der Verlauf einer Kiesgrube beobachten oder gar der Klimawandel verdeutlichen.

Welchen Rat würdest du Lehrpersonen für ihren Unterricht geben?

Der Blick in die eigene Umgebung interessiert Schülerinnen und Schüler. Also nutzt den riesigen Fundus an Geodaten aus dem Kartenviewer! Damit könnt ihr nicht nur im NMG arbeiten. Es lassen sich sprachliche, gesellschaftliche, wirtschaftliche, ökologische und viele weitere Themen aufzeigen. Ein kleines Beispiel: Anhand von Flurnamen eröffnen sich ganz viele und fachübergreifende Möglichkeiten für den Unterricht.

Mathias Riser schafft in seinem Unterricht viele Freiräume, ist mit seiner Klasse oft draussen unterwegs und lässt seine Schülerinnen und Schüler forschen und entdecken. Er nutzt den Kartenviewer auch privat.

sCHoolmaps und Kartenviewer kennenlernen

Lerne sCHoolmaps und den Kartneviewer kennen. Der Dozent und Experte Jörg Graf von der FHNW führt durch den kostenlosen Workshop.