Macht Geld glücklich?

Geld hängt positiv mit Wohlbefinden zusammen. Allerdings nur bis zu einem bestimmten Grad. Und trotzdem wollen wir immer mehr davon. Woher kommt dieses Verlangen? Und was macht uns darüber hinaus glücklich? Das Lernangebot MoneyFit bietet vielfältige Möglichkeiten, mit der Klasse über Geld und Glück zu reden.

Das Verhältnis von Geld und Glück beschäftigt Forscher aus so unterschiedlichen Disziplinen wie Psychologie, Ökonomie oder Kulturwissenschaften (eine Auswahl an Quellen siehe Ende des Texts). Dabei gilt als statistisch gesichert: Menschen mit höherem Einkommen bewerten ihr subjektives Wohlbefinden höher als ärmere Menschen. Sie verfügen über einen grösseren Spielraum, sich ihre persönlichen materiellen Wünsche zu erfüllen und geniessen zusätzlich einen höheren gesellschaftlichen Status.

Das Gesetz des abnehmenden Grenznutzens

Was die Forschung allerdings auch zeigt: Zusätzliches Geld erhöht die Lebenszufriedenheit nicht unbegrenzt. Die Beziehung zwischen Einkommen und Glück ist nicht linear. Es besteht ein abnehmender Grenznutzen. Das Gesetz des abnehmenden Grenznutzens kennen wir aus anderen Lebensbereichen: Beissen wir hungrig ins erste Stück Pizza, macht uns dies ziemlich glücklich. Auch das zweite Stück ist noch willkommen. Mit dem fünften Stück ist der Hunger normalerweise gestillt und die Freude nicht mehr die gleiche wie zu Beginn.

Macht Geld glücklich? Keine einfache, dafür umso spannendere Frage.

Orientierung an jenen mit mehr

Dass wir uns trotz abnehmenden Grenznutzens dem Verlangen nach mehr Geld schlecht entziehen können, hat vielfältige psychosoziale Gründe: Wir vergleichen uns erstens gerne mit unserem nächsten Umfeld und orientieren uns dabei an jenen, die mehr haben als wir. Wir gewöhnen uns zweitens rasch an die Verfügbarkeit von Geld und passen unsere Erwartungen an. Und wir überschätzen drittens tendenziell die Lebenszufriedenheit, die aus Materiellem kommt.

Wünsche, Träume und Werte reflektieren

Die Frage nach der Beziehung von Geld und Glück lädt zum Nachdenken über sich selbst ein. Und die Antwort geht weit übers Monetäre hinaus. Sie kann zum Beispiel zeigen, ob es sinnvoll ist, eine Ausbildung anzupacken. Oder worauf man möglicherweise ganz gut verzichten könnte. Wer seine persönliche Glücksschwelle beim Geld kennt, kann Prioritäten setzen – für sich und andere. Das Thema Glück und Geld eröffnet daher auch im Unterricht mit Klassen auf allen Stufen viel Potenzial für spannende Diskussionen über persönliche Wünsche, Träume und Werte. Nüchterne Themen wie Budgetieren, Wirtschaftskreislauf oder Preisbildung lassen sich damit optimal ergänzen.

Geld und Glück bei MoneyFit

MoneyFit bietet vielfältige Möglichkeiten, die eigene Haltung zum Geld zu reflektieren und in der Klasse zu teilen:

  1. MoneyFit Videos: Anhand der MoneyFit Videos erfahren deine Schüler:innen, wie andere Kinder und Jugendliche in ihrem Alter über Geld denken und reflektieren ihre eigene Haltung dazu. Zur Auswahl stehen drei Videos zum Thema «Sackgeld» (Zyklus 2), «Jugendlohn» (Zyklus 3) und «Lernendenlohn» (Sek II). Zu jedem Video gibt es eine Reihe an Reflexionsfragen, die in Gruppen oder der ganzen Klasse besprochen werden können.
  2. Der MoneyFit-Lernpfad «Macht Geld glücklich?» auf der Lehrpersonen-Plattform zebis.digital bietet adaptierbare Unterrichtseinheiten zum Thema Geld und Glück. Die Schüler:innen schätzen für sich die Bedeutung von Geld ein, diskutieren und argumentieren rund um Geld und Wohlbefinden und gehen verschiedenen Einnahmemöglichkeiten und Arbeitsformen auf den Grund.
  3. Das aktuelle Wettbewerbs-Quiz «Glück im Spiel – Pech im Leben?» vermittelt deinen Schüler:innen Wissen rund um die Spielmechanismen und Risiken von Glücksspielen. Im Rahmen der Verlosung Ende Dezember gibt es unter den teilnehmenden Klassen pro Schulstufe zwei Mal 500 Franken für die Klassenkasse zu gewinnen.

MoneyFit Familien-Guide: «Was ist genug?»

MoneyFit unterstützt nicht nur Schulen, sondern auch Eltern, den Umgang mit Geld mit ihren Kindern zu thematisieren und üben. Im Beitrag des MoneyFit Familien-Guides vom August 2025 dreht sich alles um die Frage «Was ist genug?» und wie Kinder eine Werthaltung entwickeln. Nicht nur für Eltern interessant zu lesen!

Der MoneyFit Familien-Guide thematisiert Erziehungsfragen rund um Geld. Zum Beispiel, wie Kinder am besten eine eigene Werthaltung im Umgang mit Geld entwickeln.

Quellen

Die Studie rund um Geld und Wohlbefinden von Daniel Kahnemann und Angus Deaton (2010) gilt als Klassiker.

Bruno S. Frey, Professor für Ökonomie und Glücksforscher, hat zahlreiche Artikel und Bücher zum Thema Geld und Glück publiziert.

Ein Artikel in «Die Zeit» vom 20. August 2025 fasst die aktuellen Ergebnisse der Forschung rund um Geld und Glück zusammen (Paywall).

Wikipedia-Eintrag zum Gesetz des abnehmenden Grenznutzens.